Archiv Bad Arolsen
Das Archiv des Internationalen Suchdiensts des Roten Kreuzes (ITS bzw. ISD) in Bad Arolsen wird für die wissenschaftliche Forschung geöffnet. Gestern am 16. Mai 2006 einigten sich Rechtsexperten in Luxemburg darauf, dass der Text des Bonner Vertrags von 1955 entsprechend abgeändert werden soll. Die Parlamente der elf beteiliten Staaten müssen diesen Vorschlag noch ratifizieren. Das hatte die deutsche Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) bei einer Pressekonferenz im USHMM in Washington bereits am 11. April angekündigt.
Der Internationale Suchdienst des Roten Kreuzes wurde 1943 vom britischen Roten Kreuz gegründet, mit dem Ziel, Schicksale vom NS System verfolgter Zivilpersonen zu dokumentieren. Das Archiv beruht auf einem 1955 geschlossenen Abkommen (Artikel 5 der Bonner Verträge) von elf Staaten. Dort wurde geregelt, dass keine Daten veröffentlicht werden dürfen, die den ehemaligen Verfolgten oder ihren Familien schaden könnten.
Die deutschen und andere betroffene Bundesregierungen hatten die Öffnung des Archivs für die wissenschaftliche Forschung bislang aus Datenschutzgründen verhindert.
In dem Archiv befinden sich auf rund 30 Millionen Papierseiten, das sind ca. 25.000 Regalmeter, Daten zu von mehr als 17,5 Millionen Opfern des nationalsozialistischen Systems. Es besteht vor allem aus "Häftlings-Personal-Karten" der nationalsozialistischen Konzentrationslager, die Informationen über Vorstrafen, Homosexualität, Krankheiten und "Rassenzugehörigkeit" nach Kriterien der NS Vernichtungspolitik verzeichnen.
Die Öffnung des Archivs wird Forschungen lokal neue Impulse geben, eine grundlegende Revision bisheriger Ergebnisse ist unwahrscheinlich. Das allein deshalb, weil viele der in Bad Arolsen archivierten Daten in Kopie auch anderswo, z.B. Yad Vashem, zugänglich sind.
Zunächst aber müssen ohnehin die Anfragen aus dem Posteingang abgearbeitet werden: das sind derzeit 407.065.
Pressemitteilung des Archiv des Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen
Bericht der Netzzeitung
Bericht in der Neuen Zürcher Zeitung
Der Internationale Suchdienst des Roten Kreuzes wurde 1943 vom britischen Roten Kreuz gegründet, mit dem Ziel, Schicksale vom NS System verfolgter Zivilpersonen zu dokumentieren. Das Archiv beruht auf einem 1955 geschlossenen Abkommen (Artikel 5 der Bonner Verträge) von elf Staaten. Dort wurde geregelt, dass keine Daten veröffentlicht werden dürfen, die den ehemaligen Verfolgten oder ihren Familien schaden könnten.
Die deutschen und andere betroffene Bundesregierungen hatten die Öffnung des Archivs für die wissenschaftliche Forschung bislang aus Datenschutzgründen verhindert.
In dem Archiv befinden sich auf rund 30 Millionen Papierseiten, das sind ca. 25.000 Regalmeter, Daten zu von mehr als 17,5 Millionen Opfern des nationalsozialistischen Systems. Es besteht vor allem aus "Häftlings-Personal-Karten" der nationalsozialistischen Konzentrationslager, die Informationen über Vorstrafen, Homosexualität, Krankheiten und "Rassenzugehörigkeit" nach Kriterien der NS Vernichtungspolitik verzeichnen.
Die Öffnung des Archivs wird Forschungen lokal neue Impulse geben, eine grundlegende Revision bisheriger Ergebnisse ist unwahrscheinlich. Das allein deshalb, weil viele der in Bad Arolsen archivierten Daten in Kopie auch anderswo, z.B. Yad Vashem, zugänglich sind.
Zunächst aber müssen ohnehin die Anfragen aus dem Posteingang abgearbeitet werden: das sind derzeit 407.065.
Pressemitteilung des Archiv des Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen
Bericht der Netzzeitung
Bericht in der Neuen Zürcher Zeitung
mw---- - 17. Mai, 10:32
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