Seit mehr als einer Woche ist der "Siegfriedskopf", der 1923 von der Deutschen Studentenschaft und dem Senat der Universität Wien errichtet worden war, an neuer Stelle im Hof der Universität Wien wieder zu sehen. Von Bele Marx und Giles Musard gewissermaßen ideologiekritisch umgestaltet soll er in seine Einzelteile zerlegt wie eine archäologische Ausgrabung wirken. In zwei Glasschichten wird er von reproduzierten Texten aus der Zeit der Errichtung und aus der Debatte 1990 (innen) und einem Sicherheitsglas mit einer sandgestrahlten Textpassage aus den Lebenserinnerungen von
Minna Lachs, in der sie Szenen antisemitischer Gewalt an der Universität Wien in der Zwischenkriegszeit beschreibt.
Auf einem Display sind in fünf Querschnitten historische Kontexte (1914-23, 1938-45, 1965, 1990, 2006) des "Siegfriedskopf" dokumentiert.
Die Medienberichterstattung war bislang neutral bis positiv, bleibt abzuwarten wie die Studierenden darauf reagieren. Werden nach wie vor Burschenschafter jeden Mittwoch Vormittag dort auftauchen? Und was bleibt dann linken Studierenden? Die
Nase lässt sich nicht mehr abschlagen. Was kommt jetzt?
"Die Universität"
mw---- - 26. Jul, 11:09